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Die fleißige Ameise Lilly -Abschied

Etwas kitzelt Lilly an der Nase. Vorsichtig öffnet sie ihre Augen. Die Sonne breitet ihre wärmenden Strahlen über den Bergen aus, die Schnee bedeckten Gipfel glitzern im                 

            Sonnenlicht und kleine, weiße Wolken ruhen sanft am Himmel.

 

Lilly reckt und streckt sich und verscheucht dabei die kleine Fliege, die sich auf ihrer Nase breit gemacht hat. Was für eine herrlich erholsame Nacht. Sie hat geschlafen wie ein Murmeltier.  Marie ist auch schon wach und putzt sich ihre Flügel. Lilly verlässt ihr Nachtlager und schaut sich nach Florian und Anna um.

 

Hoch oben am Himmel entdeckt sie die beiden. Es scheint, als führten sie einen Adlertanz auf. Ein  atemberaubender Anblick. Wie sie ihre breiten Flügel sanft heben und senken, als sei es das Leichteste von der Welt. Sie ziehen Kreise, fallen in die Tiefe, um sich sogleich wieder mit kräftigen Flügelschlägen in schwindelnde Höhen zu begeben. Mit einem Sturzflug nähern sie sich Lilly und Marie. Beiden wird Angst und Bange. 

 

"Guten Morgen, ihr Langschläfer.", begrüßt Florian im Landeanflug die beiden Freundinnen. 

"Wir hoffen, ihr habt gut geschlafen.", fügt Anna hinzu.

"Wie ein Murmeltier.", platzen Marie und Lilly gleichzeitig heraus.

"Zeit fürs Frühstück, kommt setzt euch.", fordert Anna die beiden auf.

 

Nach einem ausgiebigen Mahl, wird es Zeit für Lilly aufzubrechen. Das ist leichter gesagt als getan, denn wie soll sie von diesem riesigen Berg herunter kommen? Dazu würde ein Ameisenleben nicht ausreichen. Als würde Florian Lillys Gedanken erraten:

"Mach dir keine Sorgen kleine Lilly, ich bringe dich, wohin du willst." 

Lilly fällt ein Stein vom Herzen. "Vielen herzlichen Dank Florian. Ich weiß nur nicht in welche Richtung ich will."

"Lass dich überraschen. Ich habe da schon so eine Idee. Wir können uns gleich auf den Weg machen."

 

Lilly packt ihr Ränzlein und ist sehr berührt von Florians Hilfsbereitschaft. Es kann los gehen.

Anna beugt sich zu Lilly herunter und sagt:

"Ich habe mich riesig gefreut, deine Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, wir sehen uns eines Tages wieder."

"Vielen Dank Anna, für alles. Ich bin auch sehr dankbar, dass wir uns begegnet sind. Ich werde euch nie vergessen." 
Mit diesen Worten verabschieden sich die beiden voneinander. Dann macht Lilly sich zum Aufstieg auf Florians Rücken bereit.

"He, wartet auf mich", schreit Marie, die gerade vom stillen Örtchen zurückkommt.

"Ihr wollt doch wohl nicht ohne mich los!"

"Na, dann mal los, du kleiner Käfer, wir haben nicht ewig Zeit.", fügt Florian lachend hinzu. 

 

Nachdem es sich Lilly und Marie gemütlich gemacht haben, schauen sie für einen letzten Gruß zu Anna und winken ihr zu. 

"Ciao Anna, und vielen Dank nochmal.", ruft Lilly. Dann breitet Florian seine riesigen Flügel aus, stößt sich vom Felsen ab und erhebt sich majestätisch in die Lüfte.

 

"Wo fliegen wir denn hin?", fragt Lilly.

"Wart's ab.", antwortet Florian.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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